Die sogenannte "Darmflora" wird medizinisch auch als "Mikrobiom" oder "Mikrobiota" genannt. Sie ist (mit-)verantwortlich für viele veschienden Erkrankungen und Beschwerden, sogar außerhalb des Verdauungssystems.
Ein extrem komplexes Thema
Trotz laufender internsiver Forschungen und spannenden Ergebnissen stehen wir absolut am Anfang der Erforschung eines relativ neuen Feldes in der Medizin. Daher kann auch kein seriöser Mediziner derzeit behaupten, das Thema "Darmflora" zu verstehen und eine spezifische Diagnostik und Therapie anbieten.
Einige Beispiele
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Es gibt nicht DAS Mikrobiom: Jeder Mensch hat sein eigenes. Wie ein Fingerabdruck. Wenn man dieses nun auf Störungen analysiert, macht man dies meist, wenn Beschwerden vorliegen. Nun müsste man die Ergebnisse mit Normalwerten vergleichen, die es aber aufgrund der Einzigartigkeit des Mikrobioms nicht gibt, es sei denn, man hat eine Analyse der gleichen Person aus der Zeit, wo das Mirkobiom nicht gestört war. Das führt gleich zur 2. Frage:
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In welchem Abschnitt des Verdauungstrakts liegt die Störung? Der gesamte Verdauungstrakt des Menschen - vom Mund bis zum Mastdarm - ist mit Bakterien besiedelt, wobei in jedem Abschnitt des Verdauungstrakts unterschiedliche Bakterien leben. Auch können gleiche Bakterien in unterschiedlichen Abschnitten unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Und wenn man nun den Abschnitt des Verdauungstrakts kennt, wo eine Störung vorliegt, dann müsste man genau von dort die Bakterien gewinnen, um sie zu analysieren. Eine Stuhlprobe reicht hier nicht aus, denn in dieser sind bei weitem nicht alle Bakterien enthalten. Weiters kann man sie dem Ursprungsort nicht zuordnen.
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Auch in der Therapie gibt es daher viele Probleme: Da jeder ein eigenes Mikrobiom hat, kann man nicht analysieren, welche Bakterien zuviel oder zuwenig sind. Und es kann nicht funktionieren, dass ein- und dasselbe probiotische Präparat bei allen Menschen, die eine unterschiedliche Darmflora haben, wirkt. Und wenn eine Besserung der Beschwerden durch die derzeit erhältlichen Probiotika auftritt, dann hält sie fast nie an, da sich die Bakterien nicht im Darm ansiedeln, sondern wieder ausgeschieden werden. Die menschliche Darmflora ist nämlich im Normalfall sehr stabil und ändert sich im Laufe des Lebens wenig und lässt daher auch Änderungen von außen sehr schwer zu.
Wie beeinflusst man das Mikrobiom?
Trotz all dieser Probleme gelingt es trotzdem immer wieder, die Darmflora durch diverse Maßnahmen positiv zu beeinflussen. Wenn eine Krankheit die Ursache ist, dann hilft es häufig, diese zu behandeln, damit sich die Darmflora wieder normalisiert (sie ist - wie schon erwähnt - sehr stabil). Wenn es sich primär um eine Störung des Mikrobioms handelt (dies kann nur festgestellt werden, indem organische Erkrankungen ausgeschlossen werden), dann ist die Therapie schwieriger.
In jedem Fall verfolge ich die Wissenschaft zu dem Thema Mikrobiom intensiv und arbeite mit den wenigen Zentren in Österreich, wo es Forschung und Therapien (z.B. Stuhltransplantationen) gibt, zusammen. Ich biete Ihnen daher zu dem Thema Mirkobiom Informationen, Abklärung und Therapie nach dem aktuellen medizinischen Wissenstand an.