Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Hautunreinheiten, brüchige Nägel oder Haarausfall: wer kennt das eine oder andere Symptom nicht? Weil diese Beschwerden so häufig sind, werden sie oft nicht abgeklärt. Oft steckt jedoch ein Eisenmangel dahinter.
Je nach Bevölkerungsgruppe leiden bis zu 20% der Menschen an Eisenmangel oder sogar an einer Blutarmut. Ein Eisenmangel muss immer abgeklärt werden und das fehlende Eisen gehört ersetzt, wobei es neue uns sehr effektive Methoden gibt, die auch rasch zum Erfolg und zur Besserung der Beschwerden führen.
Ein Bluttest genügt. Wichtig ist, dass der gesamte „Eisenstatus“ bestimmt wird. Dieser besteht aus folgenden Werten:
- Ferritin, Transferrin, Transferrinsättigung und Serumeisen.
- Zusätzlich sind bei Verdacht auf Eisenmangel auch andere Werte (z.B. Blutbild, Entzündungsparameter,…) sinnvoll.
Oft wird nur der Eisenwert (Serumeisen) bestimmt. Dieser sagt überhaupt nichts aus. Wichtig ist der Ferritinwert, der angibt, ob die Eisenspeicher im Körper gefüllt sind. Auch wenn viele Laborinstitute niedrigere Grenzwerte angeben: laut WHO sollte der Ferritinwert >15µg/l sein, aktuelle Empfehlungen sprechen von mindestens 30µg/l. Bei chronischen Erkrankungen sollte der Ferritinwert höher angesetzt werden, z.B. gilt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa) ein Grenzwert von 100 µg/l. Auch bei Transferrinsättigungswerten <20% besteht ein Eisenmangel, da in diesem Fall zu wenig Eisen dort zur Verfügung steht, wo es benötigt wird.
Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, Herzkranke,Patienten mit chronischen Darmentzündungen oder Rheuma, Krebskranke, ältere Menschen und Menschen vor oder nach Operationen sind besonders gefährdet und sollten daher besonderes Augenmerk auf Ihren Eisenstatus legen. Auch Sportler und Blutspender ollten auf Ihren Eisenstatus achten.
Meist liegt entweder ein Blutverlust oder eine Aufnahmestörung vor. Durch den Blutverlust geht Eisen verloren. Der Blutverlust erfolgt meist durch Blutung im Magen- Darmbereich oder im Rahmen der Menstruation. Die Ursachen der Aufnahmestörung sind vielfältig, wie zum Beispiel Gastritis, entzündliche Darmerkrankungen oder Zöliakie.
Eisenmangel kann man mit Tabletten oder mit Infusionen behandeln. Und natürlich sollte man die Ursache behandeln.
Eisentabletten: Das Eisen aus den Tabletten wird nur zu einem geringen Teil im Darm aufgenommen. Der größte Teil gelangt unverdaut in den Dickdarm, was zu Beschwerden wie Verstopfung und Blähungen führen kann. Die Therapie muss aus diesem Grund für mehrere Wochen bis Monate eingenommen werden, dementsprechend lange dauert es auch, bis ein Effekt merkbar ist. Bei Eisenaufnahmestörungen wirken Tabletten oft nicht ausreichend.
Eiseninfusionen: Nach exakter Berechnung des Eisenbedarfs kann das fehlende Eisen durch eine Infusion exakt dosiert verabreicht werden [in der Ordination in unserem Infusionsraum]. Meist reicht eine einzige Infusion aus. Seit Jänner 2018 werden auch die Kosten für das Infusionspräparat, welches man sich bisher privat bezahlen musste, bei korrekter Indikationsstellung von den Krankenkassen übernommen.
Eine Eiseninfusion dauert 10-15 Minuten. Danach verbleibt man noch max. 1 Stunde zur Nachbeobachtung in der Ordination.
Nach telefonischer Voranmeldung kann diese täglich bei uns verabreicht werden. Acht Wochen danach erfolgt eine Bestimmung des Ferritinwerts mittels Blutabnahme (dann sind die Eisenspeicher gefüllt). 3 Monate später erfolgt dann wieder eine Blutabnahme für den Ferritinwert. Dieser Wert wird mit dem Wert von 6 Wochen nach Eiseninfusion verglichen. So kann der Eisenverlust bzw. der Eisenbedarf pro Monat abgeschätzt werden, sodass man rechtzeitig vorbeugen kann und das weitere Vorgehen festlegen kann.